Box-WM 2019: „Der Weltmeister mit der Plauze”

New York, Madison Square Garden: Wir schreiben den 1. Juni 2019, es ist 22.00 Uhr: Diejenigen, die ein Ticket erwerben konnten, begeben sich allmählich auf ihre Plätze. Die Glocke, die den Start der ersten Runde verkündet, beginnt zu läuten. Das Publikum jubelt. Im Ring: niemand anderes als der Brite Anthony Joshua, dreifach amtierender Boxweltmeister, der an diesem Abend sein US-Debüt in New York geben würde. Joshuas’ erster großer Kampf in den USA: Eine Kampfansage an alle US-amerikanischen Schwergewichte, begleitet von einer riesigen Marketing-Kampagne, die Joshua von nun als Superstar in den USA positionieren sollte – eine größere Bühne als den Madison Square Garden gibt es dafür nicht.

Sein Gegner: Der absolute Underdog Andrés Ruiz, der sich selber gerne als „Der Zerstörer” bezeichnet – und über den ebenfalls gesagt wird, er habe bereits jeden Schokoriegel Kaliforniens gegessen. Ob sich dieser “inoffizielle Rekord” positiv auf seine Kampfstärke auswirkt, ist nicht überliefert. Dazu kommt: Ruiz hätte eigentlich gar nicht gegen Joshua antreten sollen. Der ursprünglich geplante Gegner Jarell Miller war zwei Monate vor dem Kampf durch einen positiven Dopingtest disqualifiziert worden. Also musste Ruiz ran – mit einer Vorbereitungszeit von lediglich sechs Wochen. Dementsprechend sieht er am 1. Juni aus, als er den Ring betritt: 122 Kilogramm Kampfgewicht auf 1,88 Meter Körpergröße – alleine der rein optische Unterschied zwischen ihm und Joshua, dessen durchtrainierter Körper manche Bodybuilder problemlos in den Schatten stellen könnte, wirkt fast schon lächerlich.

Was zu diesem Zeitpunkt niemandem bewusst ist: Dieser bereits im Vorhinein eindeutig entschieden geglaubte Kampf würde als ein legendärer Abend in die Geschichtsbücher des Boxsports eingehen.

Nach drei Runden sollte der Kampf bereits zu Ende sein

Zu Anfang kommt es, wie es kommen musste: Als klarer Favorit gestaltet und dominiert Joshua den Kampf. Ruiz gibt sich als zäher, aber dennoch unterlegener Sparring-Partner und liegt in der dritten Runde nach einem weltklasse linken Haken von Joshua das erste von zwei Malen innerhalb kürzester Zeit auf dem Boden. „Das war’s”, denkt sich jeder. Doch Ruiz, der über sich verlauten lässt, er sei bereit, im Ring zu sterben steht auf und macht weiter. Vielleicht auch Dank dem einen oder andere Schokoriegel? Man weiß es nicht…

Und so findet sich kurz darauf ein mehr als verdutzter Anthony Joshua auf dem Boden des Rings wieder – das erste von insgesamt vier Malen an diesem Abend. Denn von Runde zu Runde wird klar: Joshua hat Ruiz mehr als unterschätzt. Die Vorbereitung, den Gegner als Solchen, nicht ernst genommen. Runde Sieben beginnt – und Anthony „AJ” Joshua liegt wieder am Boden. Der Zuschauer spürt, was niemand für möglich gehalten hatte: AJ glaubt selbst nicht mehr an seinen Sieg. Nach dem letzten Versuch einer Offensive kniet AJ ein weiteres, für diesen Abend letztes Mal im Ring, schüttelt den Kopf – und die Sensation ist perfekt: „Der Zerstörer”, Andrés Ruiz, wird durch ein technisches K.O. im Kampf seines Lebens zum dreifachen Weltmeister. Und wer es bisher noch nicht wusste: Im Boxsport gilt die Regel, dass ein Boxer durch den Sieg gegen den amtierenden Weltmeister all dessen Titel übernimmt. Welch ein Pech für AJ.

Anthony Joshua gab sich als ziemlich guten Verlier, machte Fotos mit Ruiz, gratulierte ihm ausgiebig und legte großen Wert darauf zu betonen, dass er noch stärker zurückkommen würde. Vielleicht sollte er auch mal Ruiz’ Schokoriegel-Diät ausprobieren.

„Mama, wir müssen nicht mehr rumkrebsen. Heute beginnt ein neues Leben"

Und Andrés Ruiz? Der feiert sich – und sein Leben. Was man wissen muss: Der gebürtige Mexikaner hat mit seinem Sieg nicht nur die Welt des Boxsports auf den Kopf gestellt – sondern auch seine eigene. An der amerikanisch-mexikanischen Grenze in ärmlichen Verhältnissen groß geworden, muss Ruiz sich seit jeher durchs Leben kämpfen. Dass das mit drei Weltmeistertiteln und entsprechendem Gehalt in der Tasche leichter geht, versteht sich von selbst.

Diese Geschichte belegt ein weiteres Mal: Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit auch mal auf den Außenseiter zu setzen. Buchmacher gaben dem Sieg von Ruiz eine Quote von 1:11 – was das Setzen von 20€ auf Gewinn Ruiz mit Deinem Geld gemacht hätte, kannst Du Dir selber ausrechnen. 😉

Was hat das Box-Jahr 2019 noch zu bieten?

Zum Glück war das jedoch nicht der letzte Kampf, auf den Du in diesem sportlich turbulenten Jahr 2019 bei Wunderino Sport Dein Geld setzen konntest.

Der Rückkampf zwischen Ruiz und Joshua ist für Anfang Dezember angesetzt, lediglich die Verhandlungen über Austragungsstätte und Gelder laufen noch. Was meinst Du: Schafft Joshua es, sich seine Titel zurückzuholen? Die Quote ist diesmal übrigens etwas ausgeglichener.

Ein weiterer Hochkaräter wartet auf die Boxwelt am 15. September mit dem Kampf zwischen Boxlegende Tyson Fury und Otto Wallin. An der Quote sichtbar: Wallin kämpft ähnlich wie Ruiz als Underdog – lohnt sich hier vielleicht mal das Setzen auf ihn? Die Quote zumindest spräche dafür:

Aber was wäre der Boxsport ohne seine immerzu brodelnde Gerüchteküche? Denn wie jedes Jahr, gibt es auch 2019 wieder zahlreiche Spekulationen um geplante Kämpfe, die sich die Boxwelt wünscht, die aber noch nicht bestätigt worden sind. Das Schöne ist: Auch auf diese unbestätigten Kämpfe, kannst Du auf Wunderino Sport heute schon setzen.

So wäre da zum Beispiel das Rematch zwischen dem US-amerikaner „Money” Floyd Mayweather und Manny Pacquiao, das im Jahre 2015 die Box-Welt begeisterte und mehrer Rekorde in Sachen Zuschauerzahlen und dadurch entstehende TV-Gelder brachte. Es wird gemunkelt, dass das Rematch dieses legendären Duells im August 2020 stattfinden könnte. So wie vor vier Jahren, scheint auch dieses (potenzielle) Mal Mayweather der Favorit zu sein:

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