MIT Blackjack Team – die wahre Geschichte hinter Hollywoods Zocker-Blockbuster „21“

„Winner Winner Chicken Dinner”. Mit diesem Satz beginnt nicht nur der international gefeierte Kinofilm „21” mit Kevin Spacey aus dem Jahr 2008, er steht auch als symbolischer Ausruf der dort thematisierten, beispiellosen Erfolgsgeschichte im Bereich Glücksspiel, die beinahe zu unglaublich für einen Realbezug erscheint. Spätestens seit dem Release des Star besetzten Blockbusters wurde dieser Satz, gewissermaßen als modernes “Heureka”-Synonym, in die verschiedensten Online-Gaming-Bereiche übernommen und dient seither nicht nur in Las Vegas als Siegesausruf bei einem großen Gewinn oder einer unfassbaren Glückssträhne. Wie im Film-Vorbild eben, nur ohne Kartenzählen. Was viele aber nicht wissen: dem Zockerthriller liegt ein wahrer Kern zugrunde, der seinen Ursprung, wie der Film selbst, am renommierten MIT-College hat.

Die Rede ist von dem sogenannten MIT Blackjack Team, das, als Studentengruppe organisiert, von 1979 bis Ende des 20. Jahrhunderts mithilfe speziell entwickelter, mathematischer Kartenzähl-Strategien und privat finanzierter Geldmittel Casinos am Las Vegas Strip um Millionensummen erleichterten – später auch an anderen Standorten wie Atlantic City und Kanada. Im Lauf der Jahre entwickelten die Teams unter der Leitung des Harvard Business School Absolventen Bill Kaplan spezielle Aufnahmetests und Rituale für Neueinsteiger. An verschiedenen amerikanischen Eliteuniversitäten angeworben, waren auch sie von der Idee begeistert, auf der Jagd nach dem großen Geld von ihren zerebralen Kapazitäten in Kombination mit einem berechenbaren Glücksspiel zu profitieren.

Einmal ins Team berufen, wurden Mitglieder, genau wie im Film, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten als Zähler oder Spieler eingesetzt. Das auf Teamplay und geheime Zeichen ausgelegte System erlaubte es nicht nur effektiver zu zählen und damit Gewinne zu maximieren, sondern auch die eigenen Aktivitäten effektiv zu kaschieren. Mitte der 90er Jahre reagierten die Casinos allerdings mittels verschiedener Maßnahmen, um den Kartenzählern das Handwerk zu legen. So wurden beispielsweise verschiedene Decks auf einmal an einem Tisch gespielt, auffällige Zähler registriert, verfolgt und ganze Teams mit Spielverboten belegt. Dadurch gestaltete sich auch die Rekrutierung neuer Mitglieder als immer schwieriger. Am 31. Dezember 1993 zog schließlich auch der letzte Nachfolger des MIT Blackjack Teams die Konsequenz und löste sich auf – das Ende einer schillernden Ära und der Stoff, aus dem bis heute Geschichten gesponnen werden.

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